"Damit hatte keiner gerechnet": mit diesem Satz beginne ich mal die Story von meinem Teamkollegen
Torsten und mir. Wir hatten uns schon lange einen gemeinsamen Ansitz auf Wels vorgenommen,
aber immer wieder mussten wir den Termin verschieben, da das Wetter oder der Wasserstand uns
einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Im September 2017 hat es dann endlich geklappt.
Die Voraussetzung für eine fischreiche Nacht hätten besser nicht sein können (konstant schönes
Wetter, gleichbleibender Luftdruck, Vollmond und leicht steigendes Wasser).
Nachdem die Platzwahl getroffen war, ging es ans Aufbauen und Auslegen der Ruten. Als kurz vor Sonnenuntergang
alles erledigt war, wollten wir gemütlich den Abend bei einem Bierchen ausklingen lassen. Doch
schon hörten wird den ersten Bissanzeiger und eine Rute ging krumm. Ich sprang zur Rute, um schnell
einen Anhieb zu setzen. Sofort war klar, dass dies kein kleiner Fisch sein würde! Auf
250 Meter Entfernung zeigte sich der Wels bald an der Wasseroberfläche, schlug heftig mit dem Schwanz hin und
her. Schnell war klar, wir müssen ins Schlauchboot.
Ich übergab meinem Teamkollegen Torsten die
Rute und machte das Boot fertig. Als ich das Steuer übernahm, versuchte Torsten mit der Rute den
Kontakt zum Fisch zu behalten, was in der Strömung der Elbe nicht immer ganz einfach ist. Beim
Fisch angekommen, hat es dann einige Minuten voller Anspannung gedauert, bis sich der Fisch
erstmals richtig zeigte. Uns blieb kurz die Sprache weg. Mit so einem Fisch hatten wir beide beim
ersten gemeinsamen Ansitz nicht gerechnet! Zehn Minuten später konnten wir den Wels sicher ins
Boot holen. Als wir das Maßband anlegeten, staunten wir nicht schlecht: zwei Meter plus - Geil!
Besser hätte es für uns nicht laufen können. Zurück im Camp angekommen, versorgten wir den Fisch
und legten die Rute erneut aus. Als wir noch voller Euphorie über den ersten Fang erzählten, ging
circa 45 Minuten später die Rute erneut krumm und der zweite Waller hing am Haken. Zwar war er
um einiges kleiner, aber die Freude war dennoch riesig. In dieser Nacht wurde einem wieder schnell
bewusst wie wichtig doch Teamwork ist und dass man sich auf seinen Partner verlassen können muss. Somit
ging eine Hammer-Nacht zu Ende. Am nächsten Morgen ließen wir bei einer Zigarre und einem
kühlen Bierchen nochmal alles Revue passieren – was für eine Nacht! :)